Daten in der Cloud – Visualisierung auf dem Bildschirm
Einleitung
In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit dem Thema IoT beschäftigt. Auf der Suche nach Diensten zur Speicherung von Daten in der Cloud bin ich auf data.sparkfun.com aufmerksam geworden. Dieser Dienst eignet sich gerade für Programmieranfänger hervorragend Daten strukturiert in der Cloud abzulegen.
In diesem Blogpost beschreibe ich eine einfache Methode auf data.sparkfun abgelegte numerische Daten grafisch zu präsentieren. Dabei bediene ich mich wieder des Javascript Moduls dygraphs, das ich schon in früheren Blogposts genutzt habe, um Daten grafisch darzustellen.
Der Dienst data.sparkfun
Die Konfiguration einer Datentabelle auf data.sparkfun ist denkbar einfach, so dass ich an dieser Stelle auf eine Anleitung verzichten möchte.
Mit nur wenigen Klicks hat man eine Datentabelle (data stream) angelegt. Auf der Webseite sind nur wenige Eingaben zu machen. Der Dienst ist kostenlos und anonym, allerdings ist die Größe des Streams auf 50MB beschränkt, die ältesten Daten werden bei Überschreitung gelöscht. Die Daten sind öffentlich, jeder, der die url kennt, kann die Daten abrufen. Eine Sicherheit für die Verfügbarkeit der Daten wird nicht gegeben. Nichtsdestotrotz ist es ein hervorragender Dienst, um mit dem IoT erste Erfahrungen zu machen.
Die Daten und deren Darstellung
Über die Webseite data.sparkfun.com kann man seine Daten tabellarisch ansehen und als Datei im csv oder json Format herunterladen. Eine grafische Darstellung ist hier nicht vorhanden. Anleitungen zur grafischen Darstellung mit Google Charts oder als eigene Platform (analog.io) existieren, sind mir aber entweder zu unflexibel oder zu google-lastig. Mein Favorit ist nach wie vor DyGraphs, zur Nutzung mit data.sparkfun gab es aber bisher keine Anleitung, so dass ich selbst kreativ werden musste. Dabei habe ich wieder so einiges über JavaScript lernen müssen / dürfen und meine Erfahrungen gebe ich wie immer gerne weiter.
JavaScript eignet sich für diese Aufgabe im Gegensatz zu PHP besonders deshalb, weil kein separater Server zum Aufruf dieser Webseite benötigt wird. Die html-Datei mit der Formatierung der Webseite kann lokal auf dem eigenen Rechner liegen, die Verarbeitung findet komplett im Browser statt.
Die hier genutzte html-Beispieldatei greift auf einen aktiven Stream auf data.sparkfun zu und zeigt im Screenshot oben die Entladung und Ladung eines Li-Ionen Akkus, über den der Arduino mit Ethernetshield, der die Daten auf data.sparkfun pushed, gleichzeitig mit Strom versorgt wird.
Die Struktur der html-Datei erkläre ich hier, damit sollte die Anpassung auf einen eigenen Stream recht einfach sein.
Zuoberst findet man die üblichen HTML Tags im Kopfbereich einer html-Datei und die Angabe der Quelle für 2 JavaScript-Module, hier als hosted Version, die auskommentierten Zeilen nutzt man, wenn die Dateien lokal im gleichen Verzeichnis wie die html-Datei liegt. Es folgt eine einfache farbliche Formatierung der Webseite.
Die nachfolgenden Zeilen sind in eine onload() Funktion eingebettet und definieren die Größe der späteren Grafik, die über die id=graphdiv2 später befüllt wird.
Dies ist die Funktion zum Download der Daten von data.sparkfun. An dieser Stelle muss der public Key der eigenen Daten eingetragen werden. Über eine jquery Funktion werden die Daten von Sparkfun geladen. An dieser Stelle kann ein Filter definiert werden, entweder man lädt die Daten page-weise ( data: {page: 1}; ) oder nutzt einen der hier beschriebenen möglichen Filter zur Einschränkung der Zahl der Daten. Der hier benutzte Filter „today“ für den timestamp ist nirgendwo dokumentiert und habe ich zufällig herausgefunden, also nicht wundern, wenn mit meinem Script eine leere Grafik erscheint. Für einen ersten Test kann man die Zeile auskommentieren.
Die json-Daten müssen in ein Array überführt werden, dabei werte ich aus, wie groß der zeitliche Abstand der Daten ist und entscheide darüber, ob die Datenpunkte mit Linien verbunden werden (hier 250.000 Sekunden, also etwas über 4 Minuten) . Hier müssen die Namen der Datenfelder eingesetzt werden , in meinem Fall ubatt und ucc.
Damit die zeitliche Darstellung der Daten korrekt ist, wird das gesamte Array in der Reihenfolge umgekehrt. Das Array wird dann an Dygraph übergeben mit einigen Parametern zur Darstellung und den Labeln für die Daten.
Die vollständige html-Datei liegt auf meinem Git zusammen mit dem Arduino Programm zum pushen der Daten.
Ausblick
Ich habe inzwischen den phant Server auch auf einem RaspberryPi laufen, funktioniert hervorragend. Leider habe ich den mqtt-output noch nicht ans laufen gebracht. Dieser Service ist bei Sparkfun leider sehr unzuverlässig, so dass ich davon – zumindest bei der hosted Version – erst mal abraten würde.
Speziell für den Arduino Uno werde ich einen Stream erstellen, wo alle analogen Eingänge als Integer und die digitalen Eingänge als Boolean 1/0 gepushed werden können. Auf einer Webseite soll man dann wählen können, welche Daten grafisch aufbereitet werden sollen. Auch das zeitliche filtern der Daten will ich auf der Webseite eingebbar machen.
Veröffentlicht am 24. April 2016 in Arduino, IoT, JavaScript, Tutorial und mit DyGraphs, JavaScript, Phant, Sparkfun getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare.
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